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Weihbischof Rolf Lohmann in Uedemerbruch

Auf Einladung der St. Laurentius Bruderschaft besuchte Weihbischof Rolf Lohmann den Uedemer Ortsteil. Zunächst feierte er mit Pater Varghese und der Gemeinde am Allerseelentag die Messe in der Kirche Heilige Familie. In seiner Predigt ging er der Frage nach, was braucht der Mensch wirklich? Was bleibt? Anhand des Liedes „Wir sind nur Gast auf Erden und wandeln ohne Ruh…“ gab er den Gläubigen einige Denkanstöße. 

Nach dem Gottesdienst hatte die St. Laurentius Bruderschaft zu einer Kaffeetafel in die Gaststätte Villa Reichswald geladen. Der Vorsitzende der Bruderschaft, Willi Hartjes, begrüßte dort die Mitgliederinnen und Mitglieder, Pater Varghese und Gäste. Ein besonderer Gruß galt Weihbischof Rolf Lohmann, den die Bruderschaft anlässlich des 125 jährigen Bestehens der Kirche Heilige Familie eingeladen hatte. Der Weihbischof ist der Einladung gerne gefolgt und auch der Bitte, an diesem Abend einen Vortrag zu halten. Thema seines Vortages war: „Tradition – Konzentration – Innovation“.

Tradition: Was war warum? Es ist wichtig, sich seiner Wurzeln und seiner Herkunft bewusst zu sein. Die Tradition ist eine Basis, auf die aufgebaut werden kann. So verwies er auf der 386-jährigen Geschichte der St. Laurentius Bruderschaft. Es sei wichtig, sich nicht der Gefahr des Egoismus hinzugeben, vielmehr darauf zu achten, dass insbesondere in kleinen Ortschaften wie Uedemerbruch Zellen der Gemeinschaft erhalten und gepflegt werden.

Konzentration: Angesichts der sich wandelnden Gesellschaft gerät die freie Zeit des Einzelnen immer mehr unter Druck. Um die Orientierung zu behalten sei es wichtig, sich einmal mehr auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu besinnen. Was ist wirklich wichtig im Leben? In der heutigen, hektischen und schnelllebigen Zeit fehle es an Ruhe und Reflektion.

Innovation: Nach Ansicht des Weihbischofs ist dies ein sehr wichtiger Punkt. Das derzeit so viele Menschen aus der Kirche austreten, sei auch eine Folge des Missbrauchsskandals, der nicht zuletzt durch den Klerikalismus mit einem völlig überhöhten Priesterbild ermöglicht wurde. Den Missbrauch ehrlich aufzuarbeiten und mit überalterten Traditionen zu brechen sei wichtig. Hier sieht er das Bistum Münster auf einem guten Weg. „Die Kirche“, das sind nach Auffassung des Weihbischofs nicht nur Priester und Bischöfe. Mit Verweis auf das zweite vatikanische Konzil vor 60 Jahren, forderte er sinnbildlich, die Fenster und Türen der Kirchen zu öffnen. Frische Luft in Form von neuen Ideen und Innovationen seien jetzt wichtig. Er forderte dazu auf, Neuerungen positiv gegenüber zu stehen und ihnen Raum zu geben. Wenn die einzige Frage sei, „Wie war´s denn im letzten Jahr?“, dann verkomme die Kirche aus seiner Sicht zu einem Jammerverein. Es brauche Gruppen in den Gemeinden, die ausschließlich neue Ideen entwickelten und dabei solle man keine Angst vor Rückschlägen haben. Angesichts der personellen Entwicklung im Bistum Münster, aber auch in den anderen Bistümern Europas, sei es wichtig, neue Wege zu gehen. Nur so bestehe die Chance, in Zukunft die Frohe Botschaft Jesu Christi noch möglichst vielen Mensen verkünden zu können.

Nach diesem anregenden und motivierenden Vortrag des Weibischofs bedankte sich Willi Hartjes herzlich beim Weihbischof und überreichte ihm als Erinnerung ein Buch über die Chronik der Kirche Heilige Familie.

Hier einige Eindrücke von dem Besuch des Weihbischofs: