Ostern

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt. Wir leben tatsächlich von Geschichten, Erzählungen, Worten. Gerade in der heutigen Zeit der sozialen Isolierung spüren viele das Bedürfnis nach mehr. Das ist auch die Botschaft von Ostern – es gibt mehr als den Tod. Es gibt mehr als das Ende einer Geschichte. Es gibt mehr Leben als es den Anschein hat. Die Jüngergemeinschaft war in Auflösung, die Geschichte mit Jesus hatte ein bitteres Ende gefunden, der Tod hatte gewonnen, so sieht es aus am Ostermorgen. Hoffnungslos. In der plötzlichen Begegnung mit dem Auferstandenen beschreiben die Evangelien das Mehr des Ostertages so: Jesus hat die Grenzen gesprengt, die um ihn gezogen wurden. Der Tod besiegt, die Wunden nicht tödlich, der Stein vor dem Grab kein Hindernis und vor allem das Versagen seiner Jünger keine Schande. Er sammelt sie neu und sagt als erstes Wort zu ihnen: Schalom! Friede! Heil! Das ist das Mehr des Ostertages. Das Reich Gottes, von dem Jesus die ganze Zeit gesprochen hat, ist die siegreiche Gnade, die sich nicht mehr aufhalten lässt. In seiner Person ist sie sichtbar geworden und wird auch in jedem österlichen Menschen erscheinen. Frohe Ostern, Ihr Berthold Engels